Die Eröffnung des Studierendenhauses steht bevor

Das Studierendenhaus von vorn. In der Mitte sieht man den Eingangsbereich. (Fotos: Paul Bröker)

Am 1. November wird das neue Studierendenhaus eröffnet. Wir haben uns für euch schon mal in dem fertiggestellten Bau umgesehen und schildern die Eindrücke der neuen Bewohner.

Alica Reuter kriegt sich mit den Lobeshymnen über das neue Studierendenhaus gar nicht mehr ein: Es sei „100 Pro“ eine Verbesserung, total gelungen und biete wesentlich mehr Platz. Alica ist Mitglied beim Autonomen SchwuLesBiTrans*Queer+ Referat und hat soeben mit Referentin Anne Koch und ihrer Mitstreiterin Clara Coldewey den neuen Sitz des Referats im zweiten Stock des Studierendenhauses bezogen. Die Regale sind schon voller Bücher und man könnte meinen, dass das Referat schon bereit sei für die ersten Besucher.

Referentin Anne Koch (l.) zusammen mit Alica Reuter und Clara Coldewey vom Autonomen SchwuLeBiTrans*Queer+ Referat an der Uni Kassel in ihrem neuen Raum im Studierendenhaus.
Vertreter:innen vom Autonomen SchwuLesBiTrans*Queer+ Referat an der Uni Kassel in ihrem neuen Raum im Studierendenhaus.
In den anderen Räumen stapeln sich noch die Umzugskartons und warten darauf, ausgepackt zu werden.
In den anderen Räumen stapeln sich noch die Umzugskartons und warten darauf, ausgepackt zu werden.

In den Räumen, in denen die anderen autonomen Referate und die Referate des AStAs ihren Sitz haben werden, stapeln sich noch die Umzugskartons und warten darauf, ausgepackt zu werden. Aber auch hier ist die Verbesserung der Raumsituation deutlich zu sehen. Alle Referate hätten nun bessere und meist auch größere Räume, so Alica. „Und sie sind so schön hell!“ Die drei jungen Frauen vom Autonomen SchwuLesBiTrans*Queer+ Referat freuen sich insbesondere darüber, dass ihr Raum nun endlich auch für anonyme Beratungen geeignet ist. Im bisherigen Sitz in der Nora-Platiel-Straße konnten Passanten den Hilfesuchenden beim Betreten des Referats noch zusehen.

Die große Glasfront der Eingangshalle zeigt zum ASL-Neubau.
Die große Glasfront der Eingangshalle zeigt zum ASL-Neubau.
Auf der ersten Ebene finden sich die Referate des AStAs.
Auf der ersten Ebene finden sich die Referate des AStAs.

Referentin Anne Koch hebt hervor, dass bei dem Umbau des Gebäudes am Universitätsplatz 10 der Charme von Altem und Neuem kombiniert wurde. Sie hält das Gebäude sogar für besser gelungen als das Campus-Center an der Moritzstraße. Über dieses Kompliment freut sich sicherlich auch Architekt Carsten Peters vom Büro Kreter Peters Lubenow, der in den vergangenen Jahren für den Umbau des Gebäudes zuständig war. Im Herbst 2016 bekam sein Büro den Auftrag, die Vorentwürfe, die aus einem Wettbewerb unter Architektur-Studierenden hervorgegangen waren, weiterzuentwickeln. Im Herbst 2017 begannen dann die Abbrucharbeiten an den ehemaligen Kopfbauten, wo früher von der Firma Gottschalk Lkw-Planen und Zelte imprägniert wurden, weshalb auch eine aufwändige Altlastensanierung erforderlich war. Im Frühjahr 2018 konnte schließlich mit den Rohbauarbeiten begonnen werden. Die reine Bauphase betrug damit circa anderthalb Jahre.

Architekt Carsten Peters begleitete die Umbauarbeiten am neuen Studierendenhaus.
Architekt Carsten Peters begleitete die Umbauarbeiten am neuen Studierendenhaus.

Architekt Peters ist glücklich darüber, dass das Gebäude nicht durch einen Neubau ersetzt wurde. Zwar sei die Sanierung nicht unbedingt günstiger gewesen als ein kompletter Neubau, doch habe man ein Gebäude erhalten, das die Nutzungsspuren der Vergangenheit zeige und somit nicht glatt und austauschbar sei. Zudem sei das Gebäude ein Zeugnis des Industriestandorts in der Nordstadt, auf dessen Grund nun 25.000 junge Leute studieren. Beim Bau der Universität Kassel in den frühen 1980er-Jahren seien viele erhaltenswerte Gebäude zerstört worden. Dass die Kopfbauten erhalten bleiben, sei ein Signal.

Trotz des industriellen Charakters, der den alten Backstein mit modernen Elementen aus Stahl und Beton verbindet, ist das Studierendenhaus ein Modellprojekt für energetische Sanierung. So wurde in Teilbereichen eine Innendämmung vorgenommen und die CDW-Stiftung finanzierte eine Photovoltaik-Anlage für das Dach, deren Erträge für Energieeffizienzmaßnahmen reinvestiert werden müssen.

Das neue Kulturzentrum "Färberei" befindet sich im Keller des neuen Studierendenhauses.
Das neue Kulturzentrum “Färberei” befindet sich im Keller des neuen Studierendenhauses.
Aus dem zweiten Stock des Studierendenhauses hat man eine wunderbare Aussicht auf den Campus am Holländischen Platz.
Aus dem zweiten Stock des Studierendenhauses hat man eine wunderbare Aussicht auf den Campus am Holländischen Platz.

Im Keller des Studierendenhauses befindet sich jetzt das Kulturzentrum „Färberei“. Dort finden 300 bis 400 Leute Platz. Bei der Besichtigung wurde noch an der Theke gewerkelt, aber rechtzeitig zur Einweihungsparty am 1. November 2019 sollte alles bereit sein.

Wollt ihr euch selbst einen Eindruck vom neuen Studierendenhaus verschaffen? Dann kommt am 1. November 2019 zwischen 13 Uhr und 16 Uhr zum Markt der Möglichkeiten. Auch der Arbeitskreis Medien wird mit einem eigenen Stand vertreten sein und stellt die neueste Ausgabe des Magazins “metzger*innen” vor.

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