Zu Jahresbeginn kein Fahrradverleihsystem in Kassel?

Nachdem in den letzten Monaten viel über das Fahrradverleihsystem Konrad und dessen Zukunft in Kassel gesprochen wurde, sind nun erste Informationen öffentlich gemacht worden wie es 2018 weiter gehen wird. Aber für unsere Erstsemester sollten wir von Anfang an beginnen, damit auch sie sich eine Meinung zum Thema bilden können. Wie sieht es also aus?

Eine kurze Geschichte von Konrad

Seit 2011 haben wir in Kassel das Fahrradverleihsystem Konrad. Das System wurde mit Hilfe von öffentlichen Mitteln aufgebaut. Die Stationen und Fahrräder sind Eigentum der Stadt Kassel. Betreiber des Systems ist bis Jahresende 2017 DB Connect, eine Bahntochter. Die Studierendenschaft der Universität Kassel, vertreten durch den AStA, war seit Beginn des Systems Vertragspartner, sodass Studierende der Universität Kassel für eine Pauschale von 3 Euro je Semester je Studierenden das System fast kostenlos nutzen konnten. Nach Angaben der Vertragspartner machten die Studierenden bis zu 75 Prozent der Nutzung des Systems aus.

Wie ist nun der Stand?

In der Legislaturperiode 2016/2017 verhandelte der AStA in einem hessischen Bündnis verschiedener Studierendenschaften mit DB Connect sowie Nextbike, um bessere Vertragsbedingungen auszuhandeln. Zum Ende der Wahlperiode hatten sich die ASten für Nextbike als Vertragspartner entschieden. Der damalige Kasseler Mobilitätsreferent Mark Bienkowski (Linke Liste) beantragte daher die Kündigung des bis dahin geltenden Vertrages mit der Bahn im Studierendenparlament (StuPa) sowie die Annahme des neuen Vertrages mit Nextbike. Jedoch waren bis zu diesem Zeitpunkt noch viele Fragen offen (wir berichteten).

Im Mai diesen Jahres sah es noch so aus als würde es einen massiven Leistungsabfall geben. Es sollte weniger Fahrräder (um ca. 40 Prozent reduziert) und weniger Stationen (um ca. 55 Prozent reduziert) geben. Zudem wurden vorher auch keine Verhandlungen mit der Stadt aufgenommen um das bestehende System zu verbessern, geschweige denn, dass die Stadt in irgendeiner Weise in die Verhandlungen eingebunden war. Nun hat der neue Mobilitätsreferent Tobias Marczykowski (Grüne Hochschulgruppe) mit der Stadt verhandelt, sodass der Leistungsabfall verhindert werden konnte. Auch wenn die Stadt nach Angaben des Referenten im StuPa nicht begeistert war wie der letzte AStA sich verhalten hat, ist sie eine neuerliche Kooperation eingegangen, sodass die Studierenden mit dem Start des neuen Systems auf alle 56 Stationen zugreifen können. Zudem wird es statt der vertraglich zugesicherten 230 Räder nun weiterhin 400 Fahrräder geben. Dies wurde auch möglich, weil die Stadt mittlerweile mit Nextbike einen neuen Vertrag über den Betrieb des städtischen Fahrradverleihsystems erzielen konnte. Das System wird jedoch innerhalb der ersten Tage im neuen Jahr nicht funktionsbereit sein, da dies erst aufgebaut werden müsse, führte Marcykowski im StuPa aus. Die Bahn hingegen soll indirekt klargemacht haben, dass sie zum 31.12.2017 den Betrieb einstellen und es vielleicht schon um Mitternacht nicht mehr funktionieren könnte. Zudem wurde zusätzlich ausgehandelt, dass der AStA Stationen, welche häufiger angefahren werden, benennen darf und sich auf diese Weise die Fahrräder für Studierende besser verteilen.

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